Montag, 31. Dezember 2007

Große Korsett lassen sich nicht mehr tragen

Darum schiebe ich meine Trauernüre und leider auch die Strohnüre ein wenig auf die lange Bank. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und in 2009 kann ich die Projekte dann hoffentlich mit neuem Elan angehen :)

Freitag, 14. Dezember 2007

*Ho* *Ho* *Ho*

Ihr Lieben!

Grade angefangen zu bloggen kommt jetzt schon Urlaub, Weihnachten, neues Jahr! Wir fahren in Urlaub und ich habe heute meinen letzten Arbeitstag und eine Menge zu tun. Daher geht es hier erst im neuen Jahr weiter.

Ich wünsche Euch allen ein schönes, ruhiges, stressfreies Weihnachtsfest ohe großen Fernseh-Harmonieanspruch. Und ein gesundes, glückliches neues Jahr!

Saskia, der Haifischhappen

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Trauer im deutschen Reich

Endlich habe ich mal einen Link zur Trauer in Deutschland bekommen. Die liebe Laetacara hat mir den Link gepostet.

Hier gehts lang: Der gute Ton 1900

Gestern war ich krank

Und habe die Zeit am Nachmittag, als ich wieder denken konnte, dazu genutzt, mal in meinem Cunningham zu blättern. Daraus habe ich interessante Informationen zur Trauerarbeit und Dauer gezogen:

Eine Frau trauerte

  • Um ihren Mann 1 Jahr und 1 Tag in schwarzem Krepp, davon 6 Monate in taillenlangem Schleier, dann durfte der Schleier leicht gekürzt werden. Es folgten 6 Monate Schwarze Kleidung und noch mindestens 6 Monate Halbtrauer. Eigentlich war es lieber gesehen, dass die Witwe die Trauerkleidung nicht mehr ablegt.
  • Um ihre Kinder oder Eltern 1 Jahr, davon 6 Monate in Krepp, 6 Monate in Schwarz
  • Um die Großeltern 6 Monate, davon 3 in Krepp, 3 in Schwarz
  • Um eine Tante oder einen Onkel 6 Monate in Schwarz
  • Um einen Cousin ersten Grades 3 Monate in Schwarz
Diese Zahlen gelten auch für Verwandte des Ehegatten. Für Männer reichte es übrigens, wenn sie einige Wochen/ Monate eine schwarze Binde am Arm trugen. Da die Sterblichkeit vor allem unter Kindern damals sehr hoch war und Familien viel größer als heute, konnte es durchaus passieren, dass eine Frau für Jahre am Stück Trauer tragen musste, da in ihrer und der Familie ihres Mannes die Verwandten in regelmäßigen Abständen verstarben.

Diese Informationen gelten jetzt für viktorianisches England. Für Deutschland/ Preußen habe ich noch keine ähnlichen Informationen gefunden. Aber ich arbeite daran.

Montag, 10. Dezember 2007

Wow!

Grade habe ich eine Site gefunden mit etwa 73 Millionen Bildern zu Trauerkleidung im 19. Jh:

19th century art of mourning

Leider sind die 1870er nicht so repräsentiert, aber zwei schöne sind dabei.

Kleid 1 von hinten

Kleid 1 Seitlich

Kleid 2 von vorne

Und eine Sammlung mit Modekupfern, die ich grade gefunden habe - langsam komme ich vielleicht doch noch zu Informationen.

Carolina Belles

Mehr Augenfutter, nicht Mourning - aber schöne Sachen.

Links von Anea

Anea hat mir einige Links zum Thema Trauernürchen gepostet - die werde ich hier mal einfügen und direkt verlinken:

Lieben Dank für die Links! Das ist eine Menge zu lesen für mich :)
Im Augenblick bin ich noch am Jadekleid (Empire - sie bei Elfen & Kampfzwergen), aber die Recherche geht weiter.

Freitag, 7. Dezember 2007

Radioschnipsel

Heute morgen hörte ich in der Kulturpresseschau auf HR2 Kultur eine seltsam treffende Bezeichnung für die Stadt, an deren Rand ich lebe, entnommen aus der Frankfurter Rundschau:

Frankfurt, die Gernegroßstadt

Danke, Frankfurter Rundschau! Hier ist der Artikel dazu.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Neuen Link zu Trauer in viktorianischer Zeit

Grade bekommen: Fashion Era. Hier gibt es ein bisschen Hintergrundwissen.

Und eine Trauernüre, die ein ehemaliges Mitglied eines meiner Foren genäht hat gibt es hier zu sehen.

Trauernürchen - Große Pläne für 2008

In diesem Jahr ist meine Großmutter gestorben und lange Zeit konnte ich keine schwarze Kleidung ertragen. Mittlerweile hat sich das wieder geändert und ich habe beschlossen, mir eine angemessene Trauerrobe zu nähen.

Dabei möchte ich diesmal nicht in die 1880er zurückkehren sondern bewusst eine frühe Tournüre nähen - etwa 1873-1875 entspricht dem Zeitraum. Derzeit bin ich noch auf großer Recherche-Tour, u.a. durch viele Foren.

Bei Nehelenia habe ich die wertvolle Information bekommen, dass ich im Prinzip jede Vorlage in ein Trauerkleid umwandeln kann. Ich muss nur darauf achten, dass das Kleid hochgeschlossen ist und lange Ärmel hat.

Je nachdem, in welchem Stadium der Trauer ich mich befinde, wird das Kleid nur Schwarz sein oder ich kann weiße Akzente (Kragen, Manschetten) hinzufügen. Für Halbtrauer oder spätere Stadien der Trauer ist es auch denkbar, violett oder grau zu tragen. Ich werde Volltrauer nähen - maximal mit weißem Kragen und Manschetten.

Die Bildrecherche ist bisher eher enttäuschend verlaufen. Scheinbar ist dies ein Thema, über das nicht wirklich gesprochen wurde und gesprochen wird. Bei Demodecouture bin ich mit einem Kleid fündig geworden, es datiert von 1876:

Hier ist der Originallink, das Kleid ist zu finden unter "Day dresses", relativ weit unten.

Bei der New York Public Library (NYPL) gibt es einige Grafiken und Modekupfer, doch auch diese Quelle ist wenig ergiebig.

Einen völlig unerwarteten Fund habe ich bei Truly Victorian gemacht: Hier hat eine Dame aus dem Parisian Trained Skirt, mit dem ich auch schon liebäugelte, eine Trauerrobe genäht, die mir richtig gut gefällt.

Ich werde noch einige Weile weiterrecherchieren. Wahrscheinlich werde ich aber nach dem, was ich bisher rausgefunden habe, meine Vorlage von einem "normalen" Modekupfer nehmen und dieses Kleid dann in Schwarz nachnähen.

Ach ja - das Material. Ursprünglich war geplant, das Kleid aus schwarzer Ditte zu nähen, davon habe ich einen ganzen Ballen. Jetzt passt der Stoff dummerweise nicht zu meinen großen Plänen einer Robe mit viel Rüsch und Spitz und Schlepp. Also muss ich mal überlegen, was ich da wieder mache. Vielleicht greife ich zum bewährten SaS-Baumwollsatin. Aber das ist eine Entscheidung, die ich leichten Herzens ins neue Jahr vertage.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Strohnürchen - Projekt in Arbeit

Ein Nürchen, das schon seit Jahren in Stofform bei mir zu Hause liegt und sich in vielen Varianten in meinem Kopf befunden hat, ist jetzt endlich in Arbeit: Das Strohnürchen.

Der Rock besteht auch blaugrüner Baumwoll-Viskosemischung, ein leichter, fließend fallender Stoff. Dazu kommt für die Schürze eine strohgelbe Dupionseide.

Im Laufe der Jahre hat sich öfter geändert, wir das Kleid aussehen soll:

Es startete damit, dass ich das Truly Victorian Tail Bodice daraus nähen wollte, zusammen mit einer beliebigen Schürze von TV.

Dann hatte ich auf einmal eine frühe Nüre vor Augen, mit Schleppe und vielen Rüschen - ohne da eine weitere Idee zu haben, die ich ausbauen könnte.

Danach hatte ich beschlossen, eine späte Tournüre zu nähen (etwa 1886) im Stil eines Schnitte, des AP anbietet

Dieser Idee bin ich grundsätzlich treu geblieben, doch werde ich ein paar kleine Änderungen daran vornehmen:

  • Mein Basisrock bekommt eine Rüsche
  • Ich möchte die Schürze mehr im Stil eines sehr weiten Überrockes machen, der dann geschürzt wird, weniger wie eine Schürze
  • Die Rückenlösung von AP gefällt mir überhaupt nicht - dieses komische Schößchen steht so seltsam ab. Da werde ich mir was anderes, wahrscheinlich abgerundetes überlegen
  • Ich verwende nicht den AP-Schnitt sondern für die Taille und den Basisrock TV, die Schürze werde ich selbst zusammenbauen
Der Basisrock ist immerhin schon fertig. Im Augenblick habe ich ein anderes Projekt zwischengeschoben, mache aber bald weiter mit meinen Überlegungen.

Irgendwann triffts jeden!

Zu irgendeinem Zeitpunkt packt es wohl jeden mal mit dem Bloggen, oder? Jetzt auch mich!

Das Wichtigste vielleicht vorab:

Dieser Blog soll auf keinen Fall die gute, bewährte Sew'n'Sushi.de ersetzen! Die Wips, Tipps, Bilderschauen und sonstiges gibt es dort weiter. Aber ich stelle oft fest, dass ich die Webseite nicht einfach genug updaten kann, wenn ich Kostümrecherche betreibe - und viele Ideen gehen mir dann verloren.

Das hier soll also der Ort sein für Bilder, Links, Ideen und hoffentlich viele schöne Kommentare von Euch!

Es grüßt
Saskia